Die mittelhochdeutsche Sprache war eine germanische Sprache, die zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert in weiten Teilen des deutschsprachigen Raums gesprochen wurde. Sie entwickelte sich aus dem Althochdeutschen und gilt als Vorläufer des Neuhochdeutschen.
Im Mittelhochdeutschen fanden bedeutende Veränderungen in der Laut- und Grammatikstruktur statt. Zum Beispiel wurden einige Vokale zu Diphthongen, die Phonemmenge nahm ab, und die Endungen der Substantive wurden vereinfacht. Mittelhochdeutsch unterschied sich auch durch die Verwendung von drei Genera (männlich, weiblich und sächlich) und verschiedenen Kasusformen.
Die mittelhochdeutsche Literatur war geprägt von Heldenepik (z.B. das Nibelungenlied) und Minnesang. Berühmte Autoren dieser Zeit waren Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg.
Die mittelhochdeutsche Sprache war stark regional geprägt und es bestanden verschiedene dialektale Varianten. Trotzdem wurde eine Standardisierung angestrebt, um die Kommunikation über den gesamten deutschsprachigen Raum hinweg zu verbessern.
Mit dem Aufkommen der Frühen Neuzeit und dem wachsenden Einfluss des Hochdeutschen wurden viele Elemente des Mittelhochdeutschen allmählich verändert oder verschwanden ganz. Heutzutage wird Mittelhochdeutsch nur noch von wenigen Sprachexperten studiert und verstanden.
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